Die NRW-Landesregierung vergisst Geflüchtete und schützt sie nicht ausreichend vor Corona! Hilf uns Druck zu machen!

Seit Ende Februar zählen Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften zur Impfpriorität 2 – damit gehören sie zu der Gruppe Menschen, die vorrangig geimpft werden müssen. In NRW hat sich aber seitdem nichts getan. Erst auf Druck von uns GRÜNEN hat Gesundheitsminister Laumann heute angekündigt, dass die Kommunen Geflüchtete bis Ende des Monats geimpft haben sollen. Dieser Ankündigung müssen jetzt echte Taten folgen!

In den Unterkünften lebten Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, teils auch mit Vorerkrankungen, sehr beengt zusammen. Kommt es zu einem Corona-Ausbruch, wird daraus schnell ein neuer Hotspot. Es war aus vielerlei Gründen richtig und wichtig, Geflüchtete in die Impfpriorität 2 zu gruppieren – das bedeutet aber auch, dass sie schon längst ein Impfangebot hätten erhalten müssen. Passiert ist bis heute wenig bis gar nichts. Mehr noch: In NRW bekommen Menschen der Impfpriorität 3 jetzt ein Angebot. Damit wird deutlich, wie wichtig der Landesregierung der Schutz der Menschen in den Unterkünften wirklich ist. Sie werden aus politischen Gründen vergessen.

Das Ziel von Politik muss immer sein, die Menschen besser zu schützen, die sich selbst schlechter schützen können. Die Landesregierung muss jetzt eine spezielle Impfstrategie aufsetzen und darf dabei die Kommunen nicht alleine lassen:

  1. Priorisierung befolgen!
    Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften gehören seit Ende Februar zur Impfpriorität 2. Insbesondere die enge Wohnsituation und die Gemeinschaft von jungen, alten, gesunden und Menschen mit Vorerkrankungen können die Unterkünfte jederzeit zu einem Hotspot werden lassen. Das betrifft nicht nur die Menschen dort, sondern uns alle.
  2. Vertrauen schaffen!
    Viele Geflüchtete kommen aus Regionen, in denen dem Staat zu Recht kein Vertrauen entgegengebracht wird. Mit einer mehrsprachigen Aufklärungskampagne und der direkten Ansprache über Vertrauenspersonen aus dem persönlichen Umfeld muss Vertrauen aufgebaut werden.
  3. Vernetzung nutzen!
    Viele ehrenamtliche Initiativen und Einzelpersonen kümmern sich um geflüchtete Menschen in Unterkünften und können als Vertrauenspersonen in die Impfkampagne eingebunden werden.
  4. Endlich zügig impfen!
    Nur mit mehr Tempo können wir zur Eindämmung von Covid-19 insgesamt und damit auch präventiv in den Unterkünften beitragen.

Das Ziel der Priorisierung ist, besonders gefährdete Gruppen zu schützen – es ist nicht nachvollziehbar, dass die Landesregierung gerade bei Geflüchteten davon abweicht.

Bitte teile den Appell, damit die Landesregierung endlich handelt!

Berivan Aymaz und Felix Banaszak von GRÜNE NRW